Joint Action PreventNCD – Gemeinsam gegen Krebs und andere chronische Krankheiten

Wie können Krebs und andere chronische Krankheiten frühzeitig verhindert werden – und welche Rolle spielen dabei Daten, Wissen und Vernetzung? Mit dieser Frage beschäftigt sich die neue europäische Initiative Joint Action PreventNCD. Sie zielt darauf ab, die Prävention von Krebs und anderen nicht übertragbaren Krankheiten (Non-Communicable Diseases, NCDs) zu stärken.

Von Januar 2024 bis Dezember 2027 bringen über 100 Partner aus 25 europäischen Ländern dafür ihre Expertise zusammen, um Gesundheitsdaten besser zu nutzen, Erfahrungen auszutauschen und erfolgreiche Präventionsstrategien in ganz Europa zu fördern. Unter den Partnern sind auch mehrere deutsche Institutionen wie das Robert Koch-Institut, das Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, das Max Rubner-Institut und das Universitätsklinikum Würzburg (UKW).

Fokus auf individuelle Risiken und genetische Beratung

Das Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am UKW beteiligt sich am Arbeitspaket „Identify Individuals at Risk. Im Mittelpunkt steht hier die Frage, wie sich genetische und klinische Informationen nutzen lassen, um Personen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko frühzeitig zu identifizieren.

Konkret arbeitet das Institut an Pilotprojekten, die den Zugang zu genetischer Beratung verbessern sollen – ein wichtiger Schritt, um Menschen mit erblicher Krebsveranlagung besser zu erreichen und präventiv zu begleiten. Darüber hinaus ist das UKW Beobachter eines französischen Pilotprojekts von Unicancer, das die Vernetzung und den Datenaustausch zwischen europäischen Krebsregistern vorantreibt.

Warum das auch für das KKN interessant ist

Für die Krebsregistrierung in Deutschland, und damit auch für das KKN, bietet die Joint Action PreventNCD mehrere spannende Anknüpfungspunkte:

  • Datenbasiertes Arbeiten: Die Nutzung klinischer Daten zur Erkennung von Risikofaktoren und Präventionspotenzialen steht im Zentrum beider Ansätze.
  • Verbindung von Prävention und Versorgung: Wie sich Erkenntnisse aus Registerdaten in gezielte Präventionsmaßnahmen übersetzen lassen, ist ein Thema, das auch für die nationale Registerarbeit zunehmend relevant wird.
  • Europäische Vernetzung: Das Ziel, Krebsregister in Europa enger zu verknüpfen, eröffnet langfristig Möglichkeiten für gemeinsame Auswertungen und für ein besseres Verständnis von Krankheitsverläufen und Versorgungspraxis über Ländergrenzen hinweg.

Das KKN beobachtet die Entwicklungen der Joint Action PreventNCD mit großem Interesse und sieht in der Initiative wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung datenbasierter Prävention in Deutschland und steht mit Kolleginnen und Kollegen in Kontakt, die sich an dem Projekt beteiligen.

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